Stressregulation: Wirf deine destruktiven Gedanken über Bord
- mollbri
- vor 3 Tagen
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Haderst Du mit der Situation, wenn Du gestresst bist? Damit, dass sie sich einfach nicht oder nicht so schnell verändern lasst? Oftmals denken wir zuerst über den Auslöser nach und suchen dort nach Lösungen.
Es geht auch noch anders: Setz bei den Gedanken selbst an. Ich zeige Dir hier auf wieso das Sinn macht und wie Stress funktioniert.

Was ist Stress? Zunächst einmal ist es eine Reaktion des Nervensystems. Etwas ist aus dem "Rahmen" gefallen. Jeder Mensch verfügt über ein sog. Stresstoleranzfenster. Darin hat alles Platz, was Du in deinem Lebens- und Berufsalltag händeln kannst. Wieviel das ist, ist unterschiedlich. Wenn es zuviel ist, können die Reaktionen in zwei Richtungen "ausschlagen". Entweder hin zu Übererregung, was sie z.B. in mehr Anspannung, Unruhe oder Nervosität etc. zeigt oder in Richtung Untererregung, die sich durch Schwere, weniger Lebendigkeit und ähnlichem zeigt. Stressregulation zielt darauf ab, dass Du dich wieder in dem für Dich sicheren und gesundem Rahmen bewegen kannst.
Wenn die "Situation nun ist, wie sie ist" - was bleibt Dir dann noch? Du kannst deine Reaktion verändern und/oder Du kannst deine Gedanken in andere Bahnen lenken. Es hängt alles zusammen:
GEDANKEN, GEFÜHLE UND HANDELN beeinflussen sich gegenseitig. Das eine wirkt sich auf das andere aus. Alles ist in Bezug zueinander.
Jeder Punkt, an dem Du ansetzt, wird folglich Auswirkungen haben auf die anderen. Wenn Du Anregungen suchst für neue Reaktionen, dann schau Dir gerne in meinen Post "Notfallkoffer" den "Packtipp 1" an.
Stressregulation: Kann man das Denken ändern?
Ja, kann man. Mittlerweile gibt eine ganze wissenschaftliche Ausrichtung dazu, die Wissenschaft der positiven Psychologie. Sie liefert eine Menge Fakten, wie sich ein positives Denken auf die Menschen und das Leben auswirkt. Und genau dieses positive Denken ist das, was im gewohnten "Stressdenken" oft fehlt.
Ich will Dir hier nichts vormachen, es ist einiges an Arbeit um Stress durch neue, andere Gedanken regulieren zu können. Allerdings ist der Gewinn daraus enorm! Du eignest Dir etwas an, dass sich in sehr vielen Situationen deines Lebens positiv auswirken kann. Zudem sind deine Gedanken etwas, das Du sowieso immer dabei hast.
Mein Vorschlag: Wirf deine destruktiven Gedanken über Bord, indem Du Dich auf das fokussierst, was klappt. Banal ? Eigentlich schon und im Alltag dann doch enorm anstrengend. J. Gottmann hat für Beziehungen die 5:1 Konstante aufgestellt. Er sagt, dass es 5 positive Interaktionen braucht um 1 negative Interaktion in einer Beziehung wieder auszugleichen. Stell Dir das mal vor... Und aus der Neurobiologie wissen wir, dass alles was nach Gefahr aussieht unser instinktives Verhalten mobilisiert in Form von: Angriff, Flucht, Erstarrung und Unterwerfung.
Wenn Du es nun so betrachtest, dass Du in einer Beziehung mit Dir selbst bist und dein Gehirn instinktiv schnell auf mögliche Gefahren reagiert, verstehst Du, wieso es so viele positive Gedanken braucht um damit Stress regulieren zu können.
Für Dich heisst das, dass Du Dir am Besten einen einen fetten Vorrat anlegst!
➡Schreib eine Liste deiner Fähigkeiten, Stärken, Talente, Skills, usw.
➡ Halte überall Ausschau nach dem was funktioniert
➡ Bestätige Dich selbst, wenn Dir etwas gelingt
➡ Such Dir positive Affirmationen (Sprüche) um Dich zu bestärken
➡ Berichte anderen davon, wenn Du dich über etwas freust
Wenn Du das eine Weile machst, wirst Du immer geübter darin und die Art über etwas zu denken, wird sich verändern. In deinem Gehirn festigen sich die so benutzen neuronalen Verbindungen. Das erhöht die Chance, dass die gewünschten Gedanken auch in stressigen Zeiten abgerufen werden.
Die Hartnäckigkeit destruktiver Gedanken
Negative Gedanken sind eindeutige Stressverstärker. Insbesondere diejenigen, die Dich selbst betreffen. Es ist ein Unterschied ob Du denkst, dass beispielsweise deine Vorgesetzten "blöd" sind oder ob Du von Dir selbst denkst, dass du "alles falsch machst". Alle Gedanken, die mit "ich" beginnen, in welchen Du dich selbst abwertest oder Dir Vorwürfe machst, sind besonders hartnäckig. Oft braucht das dann eine Auseinandersetzung mit sogenannten Glaubenssätzen, Antreibern und ähnliches. Zunächst kannst Du jedoch damit beginnen, die Situation nochmals zu überdenken. Hilfreich können die nachfolgenden Fragen sein.
Relativierende Fragen wie:
Welchen Einfluss hat der Umstand auf mich in 10 Minuten, in 10 Monaten, in 10 Jahren?
Distanzierende Fragen wie:
Wie würde ich die Situation sehen, wenn ich die mir wohlgesinnte Person XY wäre?
Realitätstestende Fragen wie:
Ist es wirklich so (schlimm)? Was kann passieren?
Wirf deine destruktiven Gedanken über Bord
Ich hoffe, Du hast ein paar Ideen gefunden um deinen Stress vielleicht anders wie bisher zu regulieren. Als Coach mit Anker 11 Coaching Solothurn stehe ich Dir dabei gerne zur Seite. Wenn Du Fragen hast, schreib mir gerne per Mail.
Und nun:

Bis bald.